Wir haben in der Zeit vom Samstag, 02.09.00 bis zum Sonntag 10.09.00 an einem Ausbildungstörn für den Sportschiffer-Küsten-Schein (SKS) in der Ostsee teilgenommen.

Über das Erleben möchte ich hier in Schrift und Bild berichten, viel Spass beim Betrachten der Bilder, auch wenn wir nach dem Entwickeln entsetzt festgestellt haben, dass keiner von den Teilnehmern Fotos an den Schlecht-Wetter-Tagen gemacht hat, so dass es eigentlich aussieht als ob wir ein reinen Schönwetter-Törn gemacht hätten.

Samstag, 02.09.00 von Rostock nach Warnemünde
nur unter Deck ablesbar. Die Positionen mussten also hochgebrüllt werden. Ein Barometer fehlte ganz: wie sollten wir also unterwegs Luftdruckänderungen messen?
Nach der Übergabe ging es dann ans Aufladen und Einräumen der Sachen, für eine Woche Proviant bei sechs Leuten inklusive Getränke, da kam schon eine Menge Zeug zusammen. Am Abend war es dann endlich soweit, das erste Ablegemanöver stand auf dem Programm, das erste Ziel wurde anvisiert. An diesem Abend peilten wir den Yachthafen am Alten Strom in Warnemünde an, dieser Hafen sollte dann der Ausgangspunkt für die in einer Woche zurückzulegenden 300sm sein. Die Strecke dorthin sind wir motort, um erst einmal das Gefühl für das Schiff zu bekommen. Das Wasser war spiegelglatt und kaum ein Schaukeln zu spüren. So hätte es bleiben können....
Auf dem Weg zum ersten Liegeplatz stellten sich auch schon die ersten Probleme ein: Die Funktion des Sumlog war "unklar" wie es im Logbuch hies: die Werte, die es anzeigte, liessen Zweifel über die Funktionsfähigkeit aufkommen.
Eintrag Logbuch
Uhrzeit Windrichtung, -stärke, Seegang Kurs(MgK,rwK) Segelführung sm Segel sm Motor
19:15 300°,8m/s,1 Fahrt nach Sicht Motor an, Boot los 0,0 0,0
20:10 300°,8m/s,1 Fahrt nach Sicht Motor aus, Leinen fest 0,0 6,0
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Hafenmeister: freundlich
Hafengebühr: 22,- DM
Beurteilung: sauber, teuer und mangelhafte Ausstattung
Brennstoff: 160l Verbrauch 4l
Frischwasser: 350l Verbrauch 20l
Bilge: trocken
WC/Seeventile: ok
Motorbetriebstunden: 106,4
Besonderes: Abendessen: Uli hat hervorragend Zürcher Geschnetzltes ohne Knorr & Maggi zelebriert. Wenn das so weiter geht, dann sind neue Sachen fällig .... Super lecker!
Sonntag, 03.09.00 von Warnemünde nach Warnemünde:
Tja, und am nächsten Tag war alles anders: Nichts war mehr mit glatter See, nun gab es "richtige" Wellen. Unser Ziel war eigentlich Dänemark, aber nach der Hälfte der Strecke lag ein Teil der Mannschaft über der Reling und wir beschlossen den Törn an dieser Stelle abzubrechen und fuhren zurück nach Warnemünde. Das erste und einzige Mal auf der gesamte Strecke, dass wir zu einer normalen Zeit ein Hafen anliefen. Die Funktion des Sumlogs war immer noch nicht geklärt und die Überprüfung war aufgrund des Wetters und dem Befinden der Mannschaft nicht möglich. Aber lassen wir wieder das Logbuch den ersten Tag beschreiben:
Eintrag Logbuch
Uhrzeit Windrichtung, -stärke, Seegang Kurs(MgK,rwK) Segelführung sm Segel sm Motor
10:30 NW,6-7,3 0 Motor an, Boot los 0,0 0,0
11:45 NW,6-7,3 310°,308° Gross im 2.Reff, Genua im 1.Reff, Motor aus    
12:45 NW,6-7,3 073°,072°      
13:00 NW,6,3 202°,201°      
14:20 NW,7,3 160°,158°      
14:30 NW,6-7,2 160°,158° Gross und Genua niedergeholt, Motor an    
14:50 NW,6-7,2 160°,158° Fahrwasser Alter Strom, Motor aus, Boot fest    
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Hafenmeister: freundlich
Hafengebühr: 22,- DM
Beurteilung: sauber aber teuer (Toilette: 0,50DM)
Brennstoff: 156l Verbrauch 6l
Frischwasser: 330l Verbrauch 50l
Bilge: trocken
WC/Seeventile: zu und i.O.
Motorbetriebstunden: 106,4
Tageswege über Grund: 29,0 mit Segel, 5,0 mit Motor
Bemerkung: Sumlog Funktion unklar, Relingslog wegen Seegang & Wind nicht möglich. Seemeilen nur über Kartenkurse zu ermitteln. 14:30, nachdem wir uns mühsam bis zur Ansteuerungstonne von Rostock 1 hochgekämpft haben, entschieden wird uns (leider) doch wieder nach Warnemünde zu fahren. Die Crew ist noch so seefest. Besonderes: Lecker, lecker, Paella von Uli, plötzlich haben wieder alle Hunger.
Montag, 04.09.00 von Warnemünde nach Klintholm:
konnten endlich die ersten Reparaturen durchgeführt werden: Das Sumlog war tatsächlich nicht ganz gängig: nach dem auseinander nehmen und reinigen, funktionierte es endlich vernünftig. Zudem stand heute das erste richtig spannende Manöver auf dem Plan: das Queren eines Verkehrstrennungsgebietes (VTG). Für die Nicht-Seefahrer: eine Art Autobahn auf See.
Wie oft hat man im Theorie-Unterricht die besonderen Regeln zur Querung des VTG's gelernt, aber wie äussert sich das in der Praxis? Im Logbuch liest sich das trocken, als wäre nichts gewesen, und so war es auch :-( oder doch eher :-)? Auf See war von der Grenze des VTG nichts zu erkennen, man konnte es wirklich nur anhand der Position feststellen, dass man im kritischen Bereich war.
Zum Glück gab es es ja das GPS. Zur Vorsicht motorten wir durch das VTG, eine korrekte Verhaltensweise im VTG lässt sich mit Segel nur schwer durchführen (die Kielrichtung des Bootes muss 90° quer zum VTG sein, um möglichst schnell durch das Gebiet zu kommen). Schiffsverkehr war relativ gering, so das wir keine zusätzlichen Manöver fahren mussten.
Eintrag Logbuch
Uhrzeit Windrichtung, -stärke, Seegang Kurs(MgK,rwK) Segelführung sm Segel sm Motor
11:30 030°,14m/s,2-3 005°,4° Motor an, Boot los 0,0 0,0
11:40 020°,16m/s,2-3 340°,339° Fahrwasser Rostock 0,0 0,6
12:50 020°,16m/s,2-3 060°,59° Gross gesetzt, Geneua gesetzt, Motor aus 0,0 5,9
14:15 030°,6m/s,2-3 320°,318° Genua eingeholt, Motor an 6,52 0,0
14:35 350°,6m/s,2-3 006°,004°   0,0 1,34
15:30 000°,8m/s,2-3 315°,313°   0,0 5,24
15:58 000°,8m/s,2-3 316°,314°   0,0 2,8
16:00 350°,10m/s,2-3 280°,278° Genua gesetzt,Motor aus 0,0 0,3
16:15 340°,15m/s,2-3 350°,348°   1,3 0,0
17:30 350°12m/s,2 020°,018° Genua im 1.Reff 0,0 7,2
18:27 330°,10m/s,2 27°,25°   4,41 0,0
19:47 300°,10m/s,1-2 020°,018°   6,79 0,0
20:15 030°,8m/s,1-2 018°,016° Motor an, Gross und Genua nierdergeholt 2,87 0,0
21:45 030°,6,1-2   Motor aus, Boot fest 0,0 12,53
Am Mittag übernahmen wir in Rostock "unsere" Yacht (eine Dufour 38 classic) vom Vercharterer.
Da für die meisten von uns dies der erste Törn auf einer Yacht war (nur Uli (seines Zeichens vorzüglicher Koch) und unser Schiffsführer und Segellehrer Dietmar waren alte Hasen), gingen wir doch mit gemischten Gefühlen an Bord: Werden wir sofort seekrank oder können wir uns dem ständigen Schaukeln anpassen?
Erst einmal stand die Übernahme des Schiffes auf dem Programm: wo sind die Seeventile, wie werden sie bedient, funktioniert die Toilette, welche Navigationsinstrumente sind an Bord, welche Seekarten etc.etc. Für uns Neuen war das allein schon ein spannendendes Thema, waren die meisten Sachen für uns erst einmal böhmische Dörfer.... Dabei stellten wir schon mal fest, dass die navigatorischen Hilfsmittel doch sehr zu wünschen übrig liessen: Seekarten von der Ostsee waren nur sehr unzureichend vorhanden, GPS war zwar vorhanden, aber
Heute war wieder alles anders: der Wind hat nachgelassen, die Wellen waren nicht mehr so stark, das Wetter war mit einem Wort herrlich! So langsam hatte man sich an das ständige Schaukeln des Bootes gewöhnt, eher das an Land sein war das Problem. Nun sollte es richtig los gehen: Ziel war Klintholm, Dänemark. Der erste Tag an Bord, den alle geniessen konnten. Aber ab nun wurde es jeden Tag spät: Kein Abend mehr vor Einbruch der Dunkelheit in einem Hafen, aber dafür immer spät aus dem Hafen ausgelaufen (irgendwann muss ja man mal schlafen). Das einzig Harte auf dem Törn: früh morgens um 6:00 Uhr den Seewetterbericht hören, dann den ganzen Tag auf dem Wasser sein und dann erst spät abends nach der Ankunft essen und den Tag Revue passieren lassen, d.h. immer spät ins Bett. Den Seewetterbericht abhören und notieren war daher der unbeliebsteste Job an Bord. Dank des guten Wetters und dem allgemeinen guten Befinden ab Bord,
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Hafenmeisterin: freundlich
Hafengebühr: 143,- DKR
Beurteilung: sauber und gemütlich
Brennstoff: 150l Verbrauch 24l
Frischwasser: 180l Verbrauch 15l Gebunkert 135l
Bilge: trocken
WC/Seeventile: zu
Motorbetriebstunden: 112,7
Tageswege über Grund: 29,0 mit Segel, 28,70 mit Motor
Bemerkung: 11:30 VHF 73 Meldungen abgehört
11:30 Sumlog kontrolliert und gereinigt, Funktion wieder i.O.
12:50 VHF 73, Warnemünde Ttraffic auf Kanal 16 geändert
14:15 Motorkegel auf Steuerbordsaling gesetzt
15:30 Kursänderung, verstärkt Ausschau, Einfahrt in VTG
Queren des VTG in 90° Winkel
15:58 Verlassen VTG, keine besonderen Vorkommisse
20:15 Positionslichter Maschinenfahrzeug eingeschaltet
Besonderes: Spaghetti mit Thunfischsaucce, Tomatensalat mit Schafskäse mit Merlot & Chianti
Dienstag, 05.09.00 von Klintholm nach Femø:
Bestes Wetter, schon eher zu gut, zumindest Wind war Mangelware. Bei diesem Törn entstand das Bild wo unser Skipper (Dietmar) mit Besen das Genua-Segel offen hielt, damit wir wenigsten etwas Segeln konnten. Endlich Zeit und Musse Manöver zu üben. Auf diesem Törn bekamen wir auch die Möglichkeit, die Funktion der Bordtoilette genau zu studieren: Sie ist leider funktionsuntüchtig geworden und musste von uns wieder repariert werden. Das hiess natürlich alles auseinander nehmen und anschliessend wieder zusammen bauen.
Wie hiess es im Logbuch: "Lecker! Lecker!" Klintholm, unser Nachtlager, ist ein kleines hübscher Fischerdorf in Dänemark, mit einer sehr schönen Hafenanlage. Direkt am Hafen ist eine Einkaufsmöglichkeit, die wir natürlich für Frühstück und zukünftiges Abendessen genutzt haben. (Chili braucht einfach frisches Hackfleisch!). Für mich war das Einlaufen in Femø ein besonderes Ereignis, im Dunkeln nur mit Hilfe des Richtfeuers den Hafen finden und ich am Steuer der Hera, unbeschreiblich!
Eintrag Logbuch
Uhrzeit Windrichtung, -stärke, Seegang Kurs(MgK,rwK) Segelführung sm Segel sm Motor
11:04 320°,2,1-2   Motor an, Boot los 0,0 0,0
11:10 320°,2,1-2 230°,228°   0,0 0,1
11:37 320°,2,1-2 245°,244°   0,0 1,7
13:16 320°,2-3,1-2 248°,247°   0,0 11,0
13:35 320°,2,1-2 332°,331° Motor aus, Genua gesetzt 0,0 12,25
15:52 020°,2,1-2 337°,336° Motor an, Genua niedergeholt 4,75 0,0
16:50 020°,2,1-2 015°,014° Motor aus, Genua gesetzt 0,0 17,35
17:01 020°,2,1-2 250°,241°   5,05 0,0
17:20 020°,2,1-2 015°,014°   5,35 0,0
18:01 020°,2,1-2 200°,199°   6,67 0,0
18:30 020°,2,1-2 325°,324°   7,89 0,0
18:46 020°,2,1-2 240°,239°   8,91 0,0
19:01 020°,2,1-2 294°,293°   9,57 0,0
20:15 020°,2,1-2 270°,269°   16,37 0,0
20:57 020°,2,1-2 188°,187°   18,77 0,0
21:00 020°,2,1-3   Fahrt nach Sicht auf FemØ 21,47 0,0
21:10 020°,2,1-2   Genua niedergeholt, Motor an 21,97 0,0
21:15 020°,2,1-2   Motor aus, Boot fest 0,0 19,03
Kommentare Hafenmeisterin: keiner
Hafengebühr: keine Möglichkeit zum bez.
Beurteilung: klein und nett und kostenloses Duschen
Brennstoff: 132l Verbrauch 20l
Frischwasser: 300l Verbrauch 40l
Bilge:
WC/Seeventile: zu
Motorbetriebstunden: 117,6
Tageswege über Grund: 21,97 mit Segel, 19,03 mit Motor
Bemerkung: 12:12 Mann über Bord Manöver unter Maschine geübt
13:28 bei Loggestand 12,25 Fahrwasser Grønsund erreicht
13:47 Strom setzt achterlich mit 1,3kn bis 2kn
* Anmerkung: Da Funktion der Bordtoilette nutzlos ist, machen wir uns mit der Funktion vertraut sowie mit den Einzelteilen! Lecker, Lecker!
20:15 Kursänderung auf Femø
Fahrt in Hafen mit Hilfe des Richtfeuers
ca 9sm mehr über Grund wegen achterlicher Strömung!
Besonderes: Der Skipper kocht mit Uli ein anständiges Chili Con Carne mit reichlich guten Rotwein ein sehr leckeres Essen.
Mittwoch, 06.09.00 von Femø nach Spodsbjerg:
Dieser Tag war eigentlich anders geplant als letztendlich er gelaufen ist. Geplant war als Zielhafen Fehmarn doch der Hafen war an diesem Tag unerreichbar. Um es kurz zu sagen, es wurde ein Höllentrip: Regen und stark aufgefrischter Wind vermieste uns die Tour gehörig, vor allen für die, die kein Regenzeug dabei hatten (so was war nicht geplant!). Ich denke für alle war das Anlegemanöver am Abend ein besonderes Erlebnis, wovon wir noch unseren Enkelkindern erzählen können.
Der Hafen von Spodsbjerk ist zweigeteilt, ein Fährhafen und ein Sporthafen. Durch das schlechte Wetter konnten wir das Hafenhandbuch oben nicht bereitliegen haben, sondern haben nur kurz unten nachgelesen; unser Fehler! Im Handbuch stand erst Richtung Fährhafen und dann kurz voher nach den normalen Einfahrtzeichen richten. Es kam natürlich wie es kommen musste. Als wir kurz vor dem Hafen waren, sahen wir ein Fähre, die in den Hafen einlief und wir folgten ihr. Erst im Fährhafen erkannten wir unseren Fehler und versuchten in dem kleinen Hafenbecken (man beachte die Bilder) zu drehen. Aufgrund der starken Strömung fast unmöglich, aber wozu hat man einen guten Skipper?
Dietmar schaffte das fast unmögliche und fuhr aus dem Hafen raus ohne das es einer an Bord der Fähre bemerkt hätte. Dann rein in den Sporthafen, schlecht beleuchtet mit sehr schlechten Wetterungsbedingungen und starker achterlicher Strömung. Nach vorne war nichts zu sehen, nur unsere kleine Handtaschenlampe versuchte den Weg einigermassen zu beleuchten. So konnten wir gerade noch rechtzeitig nach Backbord abbiegen bevor wir gegen die Hafenmauer fuhren. Aber damit waren wir noch nicht in Sicherheit. Der Hafen selber besteht aus Boxen, aber aufgrund der starken Stömung wollten wir seitwärts an der Pier anlegen. Doch dieStrömung hatte etwas dagegen, sie trieb uns immer wieder ab vom Steg und näher ran an die hinteren Pfähle.
Ich stand vorne und hatte eigentlich die Aufgabe die Leine an Land zu bringen, dies wurde aber fast durch ein Bad verhindert: Auf dem nassen Deck rutschte ich aus, als unser Boot einem dieser Pfähle zu dicht kam. Nur durch Zufall konnte ich mich an der Reling festhalten und nach hinten fallen lassen, so dass ich nur an Deck lang fiel. Unsere Manöver wurden von einem Mitglied einer anderen Crew beobachtet, der dann beim letzten Versuch normal in der Box einzulaufen helfend eingriff und uns am Land festmachte.
So furchtbar das Anlegen war, umso schöner war der Hafen selber! Aber das stellten wir erst am nächsten Tag fest.
Eintrag Logbuch
Uhrzeit Windrichtung, -stärke, Seegang Kurs(MgK,rwK) Segelführung sm Segel sm Motor
10:25 160°,4,1   Motor an, Boot los 0,0 0,0
10:30 160°,4,1 275°,274° Fahrwasser FemØ, nach Süd 0,0 0,0
10:51 170°,4,1 333°,332° Gross und Genua gesetzt 0,0 1,3
12:00 120°,4,1-2 320°,319°   5,1 0,0
12:07 140°,4,2 261°,260°   1,2 0,0
13:25 140°,4,2 272°,271° Genua einmal gerefft 7,6 0,0
13:45 165°,4-5,2-3 275°,274°   2,3
14:15 165°,5,2-3 260°,259° Gross einmal gerefft, 2,7 0,0
15:45 200°,5,2-3 120°,119° Gross und Genua zweimal gerefft 9,4 0,0
16:52 180°,5,2-3 210°,219° Genua niedergeholt, Motor an 5,9 0,0
18:50 180°,5,3 130°,129°   0,0 12,0
19:40 180°,5,3 339°,338° Genua gesetzt, Motor aus 0,0 5,6
21:00 180°,5,3 287°,286° Genua und Gross niedergeholt, Motor an 7,3 0,0
21:35 180°,5,3 220°,Hafen-Einfahrt Motor aus, Boot fest 0,0 1,5
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Hafenmeisterin: freundlich und nett
Hafengebühr: 100,- DKR
Beurteilung: guter Hafen, sauber und gross
Brennstoff: 112l Verbrauch 15l
Frischwasser: 260l Verbrauch 40l
Bilge: etwas feucht
WC/Seeventile: zu
Motorbetriebstunden: 122,8
Tageswege über Grund: 41,5 mit Segel, 20,40 mit Motor
Bemerkung: 10:00 Verholen uns vom Liegeplatz, da ein Schiff hinter uns auslaufen möchte
12:07 Halten uns dicht unter Land (Lolland), Windräder auf 4m Wassertiefe querab, Boot macht Rumpfgeschwindigkeit von 7,8kn!
14:15 Verlassen der Landschutz, See wird gröber => reffen das Gross
15:00 Halten verstärkt Ausschau, da Weg Grosser Belt sowie DW 17 kreuzt.
16:52 Durch den starken Strom macht kreuzen wenig Sinn, versuchen es mit Motor
19:40 Brechen das Gegenangestampfe ab und laufen nach Spodsbjerk ab, Strom teilweise mit 4kn nordwärts, GPS zeigt 10kn Fahrt über Grund.
21:00 Starker Strom vor Hafeneinfahrt
21:35 Boot manövriert sich schlecht bei Seitenwind im Hafen!
Besonderes: Essen völlig erschöpft Spätzle mit Käse, gemacht von Uli (lecker, lecker) anschliessend Bier und man hat die nötige Bettschwere.
Donnerstag, 07.09.00 von Spodsbjerk nach Warnemünde:
Am diesem Tag hat sich das Wetter endlich beruhigt und wir konnten tatsächlich davon ausgehen heute nach Warnemünde zurück zu kommen. Dies mussten wir heute auch erreichen, da wir am nächsten Tag von weiteren Prüfungsteilnehmern erwartet wurden.
Eintrag Logbuch
Uhrzeit Windrichtung, -stärke, Seegang Kurs(MgK,rwK) Segelführung sm Segel sm Motor
10:00 200°,2,1   Motor an, Boot los 0,0 0,0
10:05 200°,2,1 170°,169°   0,0 0,1
11:05 200°,1-2,1 156°,155°!   0,0 6,7
12:45 190°,2-3,1 128°,127° Motor aus, Gross und Genua gesetzt 0,0 11,0
13:38 180°,2-3,1 135°,134°   3,4 0,0
15:00 180°,2-3,1 135°,134° Motor an, Genua niedergeholt 4,3 0,0
16:12 180°,2-3,1 120°,119° Motor aus, Genua wieder gesetzt 0,0 7,1
18:37 180°,2-3,1 120°,119° Motor an, Genua niedergeholt 10,0 0,0
20:31 180°,2-3,1 120°,119° Motor aus, Genua gesetzt 0,0 12,2
21:50 200°,3,1 120° Motor an, Genua und Gross niedergeholt 6,3 0,0
22:00 200°,2-3,1 Fahrwasser Warnemünde   0,0 1,0
22:50 200°,2,1   Motor aus, Boot fest 0,0 3,3
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Hafenmeister: alte Bekannte
Hafengebühr: trotzdem 22,-DM wie üblich
Beurteilung: allerdings lauter
Brennstoff: 97l Verbrauch 17l
Frischwasser: 220l Verbrauch 60l
Bilge: nass, wegen Regen und ablaufendem Wasser
WC/Seeventile: funktioniert, zu
Motorbetriebstunden: 128,8
Tageswege über Grund: 24,0 mit Segel, 41,4 mit Motor
Bemerkung: 11:05 Boje DW18 stb querab in 0,5sm passiert, halten verstärkt Ausschau wegen DW-Fahrwasser, sowie Grosser-Belt-Weg
Besonderes: Essen im Wechsel ein super leckeres Essen mit Spätzle und Salat zelebriert von Uli, allerdings sind immer nur 3 Leute beim Essen!
Freitag, 08.09.00 Warnemünde nach Warnemünde:
Nun waren wir nicht mehr 6 Leute an Bord, sondern ein grosser Haufen: die restlichen Prüfungsteilnehmer waren angekommen und es wurde an Bord richtig eng. Die weibliche Crew verabschiedet sich daher von Bord um den Abend in Ruhe organisieren und Platz für die ganzen Neuankömmlinge zu machen. Noch war alles ruhig, aber zumindest bei mir machte sich langsam Nervositöt breit, dies merkte man leider auch an meinen Manövern :-(. Das Wetter war wie am Vortag herrlich und es machte Spass zu segeln und das trotz starken Windes- wie man sich an alles gewöhnt. Wir alte Hasen hatten den Neuankömmlingen die Kenntnisse an Bord natürlich voraus und mussten sie entsprechend einweisen. Durch das Wetter konnte sogar einer dazu bewegt werden, seine eigentlich nur geplante Motorboot-Prüfung auf Segelboot zu erweitern. Natürlich hatten die "Neuen" erst einmal mit den Wellen und dem Schwanken des Bootes zu tun, für uns "alte" Hasen war das ja mittlerweise etwas natürliches geworden.
Eintrag Logbuch
Uhrzeit Windrichtung, -stärke, Seegang Kurs(MgK,rwK) Segelführung sm Segel sm Motor
12:00 240°,5,2   Motor an, Boot los 0,0 0,0
12:10 240°,5,2 330°,329° Genua und Gross gesetzt, Motor aus 0,0 1,0
13:15 240°,5,2 120°,119° Gross und Genua im 1.Reff 4,6 0,0
13:45 240°,5,2 330°,329°   1,3 0,0
bis 17:30 240°,4-5,1-2 330°,329° Segel- und Manövertraining: Boje über Bord, Wenden, Halsen, Beiliegen, Bootshandling, Navigieren, Wetterbeobachtungen    
17:30 240°,4-5,1-2 180°,179°   21,9 0,0
18:00 240°,4-5,1-2 160°,159° Gross und Genua niedergeholt, Motor an 1,3 0,0
bis 18:45     Motormanövertraining: Boje über Bord, Aufstoppen, Bootshandling
18:45 240°,4-5,1-2 160°,159°; Warnemünderhafen 0,0 2,0
bis 19:38     Motor-Manövertraining: An- Ablegen, Wenden auf Engem Raum, Motor aus, Boot fest    
19:38 240°,4,1-2   Boot endgültig angelegt 0,0 3,7
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Hafenmeister: grüsst uns schön
Hafengebühr: wie üblich 22,- DM
Beurteilung: sauber und preiswerter, Duschen teurer
Brennstoff: 80l Verbrauch 10l
Frischwasser: 160l Verbrauch 40l Gebunkert 180l
Bilge: etwas nass!
WC/Seeventile: i.O/zu
Motorbetriebstunden: 132,0
Tageswege über Grund: 29,1 mit Segel, 6,70 mit Motor
Bemerkung: 10:00 Motor-Ölstand kontrolliert & Seewasserfilter, alee i.O
Treffen an Bord, Einweisung in das Schiff sowie Manöverdurchsprache für SKS-Prüfung
12:05 Legen nochmals für Nachkömminge an!
20:30 Gemeinsames Abendessen im Restaurant, weil Bootsgeschirr & Platz nicht ausreicht.
23:00 Bettruhe, damit die morgige Prüfung klappt!
Besonderes: Einige Mitsegler mussten sich erst an den Wind & Wellen gewöhnen. Würstchen mit lecker Brot gab es trotzdem und Bier!
Samstag, 09.09.00:
Prüfungstag!
Ich denke alle waren nervös, zumindest bei mir nahm die Aufregung langsam überhand. Das äusserte sich leider auch in meiner Prüfung zu Genüge: die einfachsten Sachen, voher zigmal geübt liefen nicht mehr sauber von der Hand. Aber dank des sehr netten Prüfers, extra aus Leipzig angereist um unsere Prüfung abzunehmen, konnten alle Prüflinge die Praktische Prüfung mit Erfolg abschliessen. Mittags war dann alles vorbei. Die Prüfung war geschafft!
Sonntag, 10.09.00:
Die letzte Nacht auf dem Boot. Nun hiess es Abschied nehmen. Boot aufklaren, die restlichen Sachen zusammen packen und wieder von Bord schaffen. Das dabei ein komplette Rucksack mit Inhalt ins Wasser fiel, fiel dabei nicht mehr ins Gewicht. Auftanken war leider nicht: Die Tankanlage beim Vercharterer war leider leer und noch nicht aufgefüllt. Also konnte das Boot nicht wie gewünscht aufgetankt übergeben werden. Aber das lag nicht in unserer Schuld. Die gesamte Übergabe an den Vercharterer dauerte bis zum Mittag, dann endlich war alles in Ordnung gebracht, verstaut und aufgeklart und geklärt und wir Dieser Törn war zumindest für mich ein einschneidendes Ereignis, von dem ich heute noch zehre. Noch nie habe ich mich in einem Urlaub so erholt! Die Erlebnisse waren so beeindruckend und reichhaltig wie ich es mir voher nicht vorstellen konnte. Auch meine Frau hat viel bei diesem Törn über meine nun noch gesteigerte Begeisterung über diesen Sport, gelernt und kann sich nun eher vorstellen dabei zu sein.